Abstract |
Eine Karte der Erde wurde ihres Inhalts entleert, so dass nur jene imaginären Linien zu sehen sind, welche vom menschlichen Wunsch zeugen, die gesamte Erdoberfl äche auf einem Papierbogen abzubilden: Wo ist das „Hier“ innerhalb dieser vertraut wirkenden, bei näherer Betrachtung aber fragwürdigen Ordnungsstruktur?
Die spiegelnde und dadurch erst auf den zweiten Blick erkennbare Aufforderung „and now do something nonperformative“ auf einem menschengroßen Spiegel, lässt die Lesenden davor einen gängigen und beliebten Begriff der Kunstwelt unmitt elbar hinterfragen: Ist es überhaupt möglich, „nicht-performativ“ zu agieren?
Wie der Titel des siebgedruckten dreifachen Selbstportraits in der Rolle von Andy Warhol erahnen lässt, wurden dessen wesentliche künstlerische Entscheidungen übernommen, Vervielfältigungsprozesse dadurch auch über Technik und Motiv hinausgehend thematisiert: Um wessen Werk handelt es sich? Ich beschäft ige mich vorwiegend mit dem menschlichen Körper und seiner vielseitigen Rolle in der Kunstproduktion. Dieses weite Themenfeld betreff ende Fragestellungen, sowie konkrete Bezüge zur Kunst anderer, dienen immer wieder als inhaltliche Ausgangspunkte für intensive Rechercheprozesse. Die daraus entstehenden Arbeiten refl ektieren fortlaufend aber auch mein eigenes Tun, in welchem dreidimensionale und performative Elemente einander oft mals ablösen. (David Wittinghofer)
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