Abstract |
Die Arbeiten basieren auf der Auseinandersetzung mit dem Frisiersalon als sozialem Ort und Stätte handwerklicher Arbeit. Ausgehend von einfachen geometrischen Grundformen finden sich in den einzelnen Objekten gleichermaßen Elemente des Ausstellungsortes wie Referenzen zur Kunstgeschichte und Symbolen, Riten und Zeichen von
Geheimgesellschaften.
Gedanken zur Präsentation der Arbeiten bei best off:
Stefan Brandmayr hat einen Hang zu Inszenierungen, die er selber in großen Szenographien im öffentlichen Raum, aber auch zuletzt in aufwendigen und formal sehr präzisen Installationen und Objekten umsetzt.
Manisch arbeitet er sich an einer schrägen Mischung an Assoziationen
und Bezügen aus der Alltagskultur von Lady Gaga, Dienstgraden, Geheimgesellschaften, Extremsportarten, Frisuren, Rauchen, Sonnenbrillen, Pfeile, Wrestling, Raubtiere, Pyramiden bis zu Billy Idol ab. „Medial generierte und populärkulturelle ‚Charaktere‘ faszinieren mich besonders. Dabei ist für mich vor allem (aber nicht nur) die Inszenierung von Männlichkeit interessant (Stichwort Maskerade Männlichkeit).“
Nach einer kulturtheoretischen Beschäftigung werden diese von Brandmayer gemeinsam mit kunsthistorischen Referenzen im Cocktailshaker durcheinander gerüttelt und raus kommen seine Arbeiten: Ein schüchterner Prinz zieht sein Zauberschwert und wird zum stärksten Mann des Universums mit dem Namen He-Man (–> der Er-Mann).
Weit über simple Macho-Gesten hinaus, gehen bei Brandmeyer mediale Bilder und objekthafte Teile narzisstischer Inszenierungen und ihrer Rituale eine Symbiose in Material und Form ein. Kraftvolle konzeptuelle Raumarbeiten und Skulpturen formieren sich wie bei seiner „Wild Card“ für BestOff 2016. In einer Phase der ästhetischen Neuorientierung beschäftigt Brandtmayr sich mit der Inszenierung durch Artefakte des Mutes und Ritualisierung. Er zeigt in seiner Installation ein Full House aus Bekanntem, aus unveröffentlichten Arbeiten früherer Semester, sowie neu Produziertem. (Genoveva Rückert) |